Glocke 1 im Glockenstuhl von Heilig Geist | Bildquelle: Niklas Kutsch„Süßer die Glocken nie klingen, als zu der Weihnachtszeit“. So beginnt ein sehr bekanntes Weihnachtslied. Mit der Christmette hat auch dieses Jahr wieder die Weihnachtszeit begonnen und sie dauert noch bis zum 07.01.2018 an, da dieser Tag der Sonntag nach Epiphanias -dem Dreikönigsfest- ist. An diesem Tag feiern wir die Taufe Jesu Christi.
Doch wenden wir uns nun wieder den Glocken zu. Im Glockenstuhl von Heilig Geist hängen vier Glocken an der Zahl, doch gab es seit 1930, dem Jahr der Weihe unserer schönen Kirche bereits sechs Glocken, wobei nie mehr als vier Glocken gleichzeitig in Heilig Geist hingen. Ganz zu Beginn waren es sogar nur drei Glocken. Neben der Marienglocke, die mit 400 kg auch aktuell die kleinste Glocke ist und um 7, um 12 und um 19 Uhr zum Angelus läutet, gab es noch die Paschalisglocke und die Josephsglocke. Den zweiten Weltkrieg hat leider nur die kleine Marienglocke überstanden, die beiden schwereren Glocken wurden am 01.12.1941 durch die Nationalsozialisten beschlagnahmt und eingeschmolzen.


Von diesem Zeitpunkt an blieb es knappe zehn Jahre bei nur einer Glocke, bis ein großzügiger Stifter für unsere Pfarrgemeinde zwei weitere Glocken gießen ließ. Diese beiden Glocken, die Herz-Jesu-Glocke mit 1000 kg und die Kriegsgefallenenglocke mit 700 kg, besitzen fast die gleichen Eigenschaften wie die im Krieg verlorenen Glocken. Die Glocke zu Ehren der Kriegsgefallenen trägt auch die Inschrift „Im Kriege verloren, nun wieder geboren, den Gefallenen zur Ehr, den Lebenden zur Lehr“, was die Vermutung nahe liegen lässt, dass sich der edle Spender ausführlich mit den früheren Glocken von Heilig Geist auseinandergesetzt hat.
Nun wieder aufgestockt auf das Vorkriegsniveau blieb es bis 1963 bei besagten drei Glocken. Im Jahre 1963 kam jedoch noch eine weitere Glocke dazu und füllte den Glockenstuhl endlich auf das Maximum auf. Die Heilig-Geist-Glocke ist mit einem Gewicht von knapp 1800 kg mit Abstand die schwerste Glocke von allen. Man kann ihren Schlagton -das eindrucksvoll tiefe d‘- jeden Freitag um 15 Uhr hören.
Immer eine Viertelstunde vor einer heiligen Messe oder dem Rosenkranzgebet wird in Heilig Geist geläutet. Je nach Wichtigkeit des Festes läuten mal mehr und mal weniger Glocken. Nach Messen wird ebenfalls geläutet. Dies wird in der Sakristei getan. Wenn man die Sakristei von der Kirche aus betritt, sieht man auf der linken Seite einen großen dunkelbraunen Schrank in dem die Läuteanlage eingebaut ist. Dadurch kann automatisiert zu bestimmten Zeiten geläutet werden, wenn kein Küster in der Sakristei sein kann. Dies ist wichtig für das tägliche Angelus, aber auch für das Einläuten des neuen Jahres, denn am 01.01. wird in Heilig Geist von 00:00 Uhr an für eine Viertelstunde mit allen vier Glocken geläutet.