fronleichnam 2016 hr 2fronleichnam 2016 hr 1Nachdem in den vergangenen zwei Jahren Fronleichnam im Von-Halfern-Park gefeiert wurde, wurde diese Prozession -auch wenn am Tag selber strahlend blauer Himmel war- leider am Vortag wetterbedingt abgesagt, sodass die Pfarrfronleichnamsmesse in Heilig Geist gefeiert werden musste.

Bei einer derartig wichtigen Veranstaltung waren selbsverständlich auch unsere Messdiener mit viel Eifer dabei und stellten nebenbei wieder einmal mit 33 Messdienern einen neuen Rekord auf, den es nun an Weihnachten, Ostern oder zumindest im nächsten Jahr an Fronleichnam wieder einmal aufzustocken gilt!

Wer nun denken mag, dass so viele Messdiener viel zu viel seien, dem sei gesagt, dass am Schluss der Messe kein Messdiener ohne die Ausführung eines Dienstes nach Hause ging. Lediglich die Gewänder wurden vor der Messe etwas knapp, sodass wir improvisieren mussten und schlussendlich jeder ein -mehr oder minder- passendes Gewand trug.
Das Evangelium handelte wie in jedem Jahr von der wundersamen Brotvermehrung und so stieg Pfarrer Mauritz mit der folgenden kleinen Geschichte ein

Als der Krieg zwischen den beiden benachbarten Völkern unvermeidlich war, schickten die Feldherrn Späher aus, um zu erkunden, wo man am leichtesten in das Nachbarland einfallen könnte.
Die Kundschafter kehrten zurück und berichteten auf beiden Seiten dasselbe: "Es gäbe nur eine Stelle an der Grenze, die sich dafür eignete."
„Dort aber“, sagten sie, „wohnt ein braver kleiner Bauer in seinem kleinen Haus mit seiner lieben Frau. Sie haben sich sehr gern, und es heißt, sie seien die glücklichsten Menschen auf der Welt. Sie haben auch Kinder. Wenn wir nun über das Grundstück dieses kleinen Bauern marschieren, dann zerstören wir das Glück. Also kann es keinen Krieg geben.“
Das sahen die Feldherrn ein, und der Krieg unterblieb, wie jeder Mensch begreifen wird.
- Chinesisches Märchen

 Im nächsten Schritt fragte Pfarrer Mauritz nun die Gemeinde, wodurch man Krieg und Streit vermeiden kann. Einige Kinder meldeten sich auch und so wurde unter anderem vorgeschlagen, seinen Feinden aus dem Weg zu gehen oder aber miteinander zu teilen.

Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zur Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.
- Baruch de Spinoza

Mit dem Zitat von Baruch de Spinoza machte er aufmerksam auf die Notwendigkeit von Gerechtigkeit, ohne die es keinen Frieden geben kann und forderte dazu auf, selber für Frieden einzutreten.

Auch in den Fürbitten griff er auf die Predigt und den Wunsch nach Frieden zurück und so war es nicht verwunderlich, dass als Lied zur Gabenbereitung "Wo Menschen sich vergessen" gewählt wurde.

Nach der Messe gab es traditionell auch im Pfarrheim Heilig Geist Fladenbrot für alle. Im Gegensatz zur Bibelstelle war dieses aber nicht knapp sondern sehr üppig vorhanden, sodass Gemeindereferentin Bärbel Gerads-Kriescher dazu aufrief, Brot mit nach Hause zu nehmen.